






Vor mehr als 30 Jahren sorgte "USHIDO", so sein Tarnname, nicht gerade für Begeisterung. Der "Diamantschliff" des damaligen Hausdesigners Bruno Sacco führte mit seiner Form einen Neuen Stil ein. Heute ist der Mercedes-Benz 190er ein zeitloses Fahrzeug. Fast 1,9 Millionen Exemplare der Baureihe W201 wurden gefertigt.
Im Januar 1974 legte Entwicklungschef Hans Scherenberg Eckpunkte für den W201 fest:
Das erste Lastenheft zur Baureihe W201 legt bereits am 4. Februar 1974 folgendes fest:
Werner Breitschwerdt ändert an diesen Punkten aus Überzeugung nichts, denn ab 1977 wird er als Entwicklungschef Nachfolger von Hans Scherenberg.
Das Grundkonzept der Baureihe 201 stand fest.
Beginn der Fahrwerks-Grundlagenforschung und -erprobung.
Bis zu acht Hinterachs-Grundkonzeptionen in 77 Varianten wurden untersucht.
Optimum war und ist immernoch die Raumlecnker-Hinterachse und wird noch heute in jedem Standardkonzept von der C-Klasse bis zum SL ihre weiter verfeinerte Verwendung.
Die ersten von Hand zusammengebauten Prototypen gingen in den getarnten Straßenversuch.
Durch die bereits im Februar 1982 als Vorserie und schließlich im September in Serie begonnene Produktion von zunächst rund 100 Wagen am Tag konnten die sonst bei Mercedes-Neuheiten üblichen Lieferfristen auf ein erträgliches Maß gedrückt werden.
Vorstellung des 190ers in den Autohäusern.
Mit dem 190er präsentiert Mercedes sein kleinstes Auto, das der Volksmund "Baby-Benz" tauft. Das Auto der sogenannten Kompaktklasse soll jüngere Käufer ansprechen und ist preislich attraktiv. Die Öffentlichkeit war zunächst enttäuscht: Kritik fand das schmucklose wenngleich moderne Äußere ohne Chromzierrat. Man vergleichte zwischen den gleichzeitig verkauften Baureihen 123, 126, 107.
Zunächst sind zwei Versionen auf dem Markt: Mercedes 190 mit Vergasermotor, 90 PS, Spitze 175 km/h für 25 538 DM, der 190 E, 122 PS, 195 km/h kostet 27 741,50 DM.
Leichte Kaufzurückhaltung erforderte für den erfolgsverwöhnten ältesten Automobilhersteller der Welt erstmals die Notwendigkeit, Autos zu verkaufen statt sie nur zu "verteilen".
Durch den sukzessiven Ausbau der Modellpalette (bereits 1983 folgten der 190 Diesel und das Sportmodell 190E 2.3-16) erfreute sich der neue, kompakte Mercedes aber schnell einer großen Beliebtheit, sodaß auch für den "Kleinen" (typabhängig) Lieferfristen von einigen Monaten üblich wurden, zumal Produktionsflexibilität damals nicht oberste Priorität genoß.
Mercedes-Benz Rekordfahrt in Nardo, Italien. In nur 201 Stunden, 39 Minuten und 43 Sekunden legt der Nardo Wagen des Modells 190 E 2.3-16 eine Distanz von 50.000 Kilometern zurück. Dieser stellte einen Weltrekord auf. Neben dieser Leistung wurden noch zwei weitere Weltrekorde über 25.000 Kilometer und 25.000 Meilen und neun Klassenrekorde erreicht.
Vom 17. -27.3. wurden die auf der IAA in Frankfurt/Main die beiden Typen 190 D und 190E 2.3-16 präsentiert.
Das neue Mercedes-Benz Pkw-Werk im Holter Feld in Bremen wird eingeweiht. Hergestellt werden die Kompaktklasse-Limousinen der Baureihe 201 und die T-Modelle der Baureihe 123.
Mercedes-Benz präsentiert vom 12.-22.9.1985 auf der IAA in Frankfurt ein erweitertes Pkw-Programm mit den Typen 190E 2.3 und 190E 2.6.
Der 190er einer Modellpflege unterzogen. Breite Planken, genannt Sacco-Bretter, wurden eingeführt. Mit dem Typ 190E 2.5-16 erscheint ein neues Topmodell.
Erstmals gezeigt wird auch der 190E 2.5-16 Evolution, der zur Homologierung des Gruppe A-Rennsportwagens in einer limitierten Auflage von 500 Stück produziert wird.
Ein Jahr später wird der 190E 2.5-16 EVO 2, der auch zur Homologierung des Gruppe A-Rennsportwagens in einer limitierten Auflage von 500 Stück produziert wird, vorgestellt.
Mercedes-Benz gewinnt die Markenwertung in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft
Klaus Ludwig gewinnt auf AMG Mercedes-Benz 190E 2.5-16 EVO II die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Auf dem zweiten und dritten Platz folgen Kurt Thiim und Bernd Schneider, beide ebenfalls auf Mercedes-Benz.Erst ab Oktober 1992 gehörten Airbag und ABS (Anti Blockier System) zur Serienausstattung.
Bis 1993 wurden vom 190er knapp 1,9 Millionen ( 1.879.629 Stück) Limousinen Sindelfingen und Bremen produziert. 1993 fuhr der letzte 190er vom Band - war übrigens ein Silberner 2,6er.